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Studium – Pop vs. Klassik

„Kirchliche Popularmusik“ studieren

Thomas Nowack

In Bayern kann man sich nur an der Kirchenmusikhochschule Bayreuth in einem Masterstudiengang auf Popularmusik spezialisieren. Thomas Nowack vom Popularmusikverband sieht die Aufbaustudiengänge für Popularmusik allerdings kritisch: „Diese Masterstudiengänge schossen mal wie Pilze aus dem Boden, als man versucht hat, Popularmusik besser zu setzen. Der Geburtsfehler dieser Studiengänge war: wenn man anfängt, grundständig klassisch zu studieren und obendrauf dann einen Master in Popularmusik setzt, und nicht musikalisch zweisprachig aufgewachsen ist, dann funktioniert das aus Sicht der Popularmusik nicht. Das klassische Kirchenmusikstudium ist sehr umfangreich. Wenn man rein klassisch aufwächst, dann ist es recht schwierig, dass man sich zusätzlich noch mit Popularmusik beschäftigt.“

Also lieber gleich grundständig Popularmusik studieren – das kann man seit 2016 an der Evangelischen Popakademie in Witten (Ruhrgebiet). Seit dem letzten Wintersemester kann man den Bachelor „Kirchliche Popularmusik“ auch in Tübingen studieren. Die Studieninhalte dieses Studiengangs sind dem klassischen Kirchenmusikstudium recht ähnlich. Man wird in einem Haupt- und einem Nebeninstrument sowie in Ensembleleitung (Bandleitung, Gospelchorleitung und Popchorleitung) unterrichtet. Haupt- und Nebeninstrument kann entweder Klavier oder Gitarre sein. Einen großen Schwerpunkt bildet Hymnologie, also die Frage, wie man Popularmusik in der Liturgie einsetzen kann. Die Studenten setzen sich auch mit Ton- und Computertechnik, Recording und Produktion auseinander. Musikpädagogik und Kulturmanagement sind ebenfalls Elemente des Studiums.
Die größte Herausforderung sieht Thomas Nowack in der Liturgie: „Ich halte es für sehr wichtig, dass wir genau auf die Liturgie sehen und auch von dem lernen, was Christen in den Jahrhunderten vorher mühsam erarbeitet haben. Aber die Frage ist, dass wir in unserer Generation diese Dinge sowohl neu anschauen als auch neu entwickeln. Wir müssen zu einer liturgischen Sprache für unsere Zeit finden.“ Bisher ist es für Bands noch sehr schwierig, sich an die vorherrschende Liturgie des Gottesdienstes anzupassen. Deswegen muss diese für Popularmusik erneuert werden.

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